Wühlmaus
Zweieinhalb Stunden in der Erde wühlen wie ein Wurm. Das nennt sich Gartenarbeit. Und macht auf eine seltsame Weise ruhig, ganz ruhig. So ruhig, dass es fast schon still wird in meiner Seele, deren Hauptbeschäftigung es sonst ja ist, aufgeregt hin und her zu hüpfen.
Die Erde, der Atem, das ein oder andere Stück Grün - die Konzentration auf das Wesentliche, dazu salzig schmeckende Schweißperlen, die an der Oberlippe sitzen, fast lüstern.
Dazu weht starker Wind, immer eine Tonlage anders, drohend, säuselnd, schmeicheln und aufbrausend. Mein Haar ist durcheinander, meine Fingernägel sind dreckig, meine Nase atmet die Düfte der Gärten ringsum.
Ich bin verliebt in jede Blüte, die sich auf meinem Stück Grün zur Pracht wandelt.
Schrullig? Scheiß doch der Hund drauf. Hauptsache: glücklich.
yomogi - 27. Mai, 15:06
waschsalon - 27. Mai, 17:53
ja, wunderbar, dieses gärtnern, unkraut auszupfen und in form trimmen von grün. dazu der süßliche duft leiden moders. nur der knies unter den nägeln. der ist lästig. aber ein geringes opfer im vergleich zum genuss - beim gärtnern.
momente - 27. Mai, 18:49
Im Matsch versinken und hinterher das fertige Werk stolz betrachten. Hey, das kann auch mich glücklich machen.
.... manchmal hätte ich gerne einen Garten, ganz egal, was darin wächst.